Nix Chichi
Stell Dir ein Stück Alpkäse vor, nach handwerklicher Tradition aus dem weissen Saft der Kuh in grandioser Landschaft hergestellt. Dieser mild-würzige Geschmack! Das enzymatisch extrahierte Kasein! Der homofermentierende Laktobazillus helveticus und seine thermophilen
Freundinnen in der Fettsirte! Und für die Gesundheitsfreaks: massenhaft
Omega-3-Fettsäuren als ultimativer Brainfood und Unmengen an Kalzium für bärenstarke Knochen!
All das und eine gehörige Portion Herzblut hat die Sennerin, die im Sommer zu
meinen zwei Chueli schaut, in ihren famosen Berner Bio Alpkäse reingepackt. Da ist nix Chichi dran und drinn, und auch kein die menschliche Nahrung konkurrenzierendes Soja aus Übersee. Also: Chum, chum, besorg dir ein Stück veredelten subalpinen Rasen!
Let's make a deal
In alten Zeiten galt ein voller Käsespeicher unter Bauern als Zeichen des Reichtums. Käselaibe waren Vermögensobjekte, liessen sich 50 bis 100 Jahre aufbewahren und fungierten als Tauschmittel. Im Spätkapitalismus helvetischer Prägung haben sich die Insignien des Reichtums hin zu Uhren, Autos und Gold verschoben; Käse ist mittlerweile ubiquitär und spottbillig, zumindest der industriell gefertigte.
Der aus Rohmilch handwerklich hergestellte Berner Alpkäse in Bioqualität hingegen bleibt eine kostbare Rarität. Und eben davon habe ich mehr als genug für den Eigenbedarf. Ihr dürft darum gerne mocken- oder laibweise bestellen. Tauscht euer flüssiges Cash gegen mein geronnenes Kasein von
der Alp. Zögert nicht, greift ordentlich zu, beisst herzhaft rein. Esst, schlemmt und schmeckt die
urchige Alpenwelt.